Das neue Kabinett streicht die Einspeisevergütung für Solarmodule ab dem 1. Januar 2027

Das System der Netzeinspeisung für Solarzellen sollte bis zum 1. Januar 2027 vollständig abgeschafft werden. So schreiben PVV, NSC, VVD und BoerBurgerBeweging (BBB), die das neue Kabinett bilden, in ihrem Rahmenabkommen.

Während die vier Parteien in der Rahmenvereinbarung 'Hoffnung, Mut und Stolz' Solarpaneele mit keinem Wort erwähnen, schreiben sie im Haushaltsanhang, dass sie das Energiesparprogramm ab dem 1. Januar 2027 komplett abschaffen wollen. 

Keine Mehrheit im Senat
Allerdings muss die Abschaffung des Netting zunächst noch von Unter- und Oberhaus gebilligt werden. Ob dies gelingen wird, ist nicht sicher, da die neue Koalition keine Mehrheit im Senat hat.

Während die neue Partei BoerBurgerBeweging (BBB) 16 Sitze hat, haben die VVD (10 Sitze) und die PVV (4 Sitze) bei den Provinzialratswahlen Sitze im Oberhaus verloren. Außerdem hat die NSC von Pieter Omtzigt überhaupt keine Senatoren in der Oberkammer. Unter dem Strich verfügt die neue Koalition also nur über 30 der 75 Sitze und das grüne Licht des Oberhauses für die Beendigung der Netzstrommessung ist alles andere als sicher.

Kostenpunkt
Dank der Gegenstimmen von BBB und Grün-Links-PvdA hat der Bundesrat im vergangenen Februar den Gesetzentwurf von Minister Jetten abgelehnt das Bilanzierungssystem ab dem 1. Januar 2025 auslaufen zu lassen. Das negative Votum der BBB stand auch im Einklang mit dem Wahlprogramm der Partei, in dem die BBB ihre Absicht ankündigte, die Abschaffung des Ausgleichssystems zu verschieben bis mindestens 2030 und wenn mindestens 5 Millionen Haushalte ihre Solarmodule amortisiert hätten.

Als Gegenreaktion auf die Ablehnung des Ausstiegsgesetzes im Senat haben zahlreiche Energieunternehmen in den letzten Monaten feste Einspeisetarife angekündigt, um die steigenden Kosten des Ausgleichssystems für sie zu stoppen. Außerdem bedeutete die Ablehnung von Jetens Gesetzentwurf, dass das neue Kabinett nach einer finanziellen Deckung für das Loch im Haushalt von 2,8 Milliarden EUR dass die Beibehaltung des Net-Metering-Systems die Zentralregierung im Zeitraum bis 2031 kosten wird. Die vier Parteien wollen diese Lücke schließen, indem sie das Ausgleichssystem ab 2027 vollständig abschaffen.

Sparen
PVV, NSC, VVD und BBB kehren darüber hinaus die Reduzierung der Gewinnbefreiung für KMU zurück. Mit dieser Kürzung wollte das derzeitige scheidende Kabinett 93 Millionen Euro einsparen, um einen Teil der kurzfristigen Kosten für die Aufrechterhaltung des Ausgleichssystems aufzufangen.

In der Rahmenvereinbarung schreiben die vier Parteien, die das neue Kabinett bilden werden, dass die folgenden Einsparungen durch die Abschaffung des Netzzählers erzielt werden sollen. Die Abschaffung des Net-Metering-Systems ist übrigens eine gute Nachricht für die Hausbatterieda es den Business Case für die Speicherung von Solarenergie deutlich verbessert.

KalenderjahrErsparter Betrag
2027621 Millionen Euro
2028625 Millionen Euro
Strukturell720 Millionen

Ende der Einspeisevergütungen?
Mit der Abschaffung des Net-Metering ist es auch wahrscheinlich, dass die Energieversorger in naher Zukunft damit beginnen werden, die festen Einspeisetarife, die sie für Verbraucher mit Sonnenkollektoren eingeführt haben, wieder auslaufen zu lassen. 

2 der 3 größten in den Niederlanden tätigen Energieunternehmen haben kürzlich feste Einspeisetarife eingeführt. Eneco lässt zum Beispiel jeden Kunden, der ein Solarpanel kauft 11,5 Eurocent pro zurückgegebene Kilowattstunde Solarstrom bezahlen. Vattenfall wendet seinerseits feste Staffelung der Einspeisetarife. Verbraucher mit Solarmodulen, die einen variablen Vertrag oder einen neuen festen Vertrag haben, werden diese ab dem 1. Juli bezahlen.

Bildung einer neuen Regierung: Informateur Richard van Zwol wurde von den Parteivorsitzenden von PVV, NSC, VVD und BBB gebeten, 'im Interesse der Kontinuität bei der Kabinettsbildung' als Formateur für die Bildung des neuen 'Programmkabinetts' zu fungieren und die neuen Kabinettsmitglieder gemeinsam mit den Parteien auszuwählen. Das neue Kabinett muss in der kommenden Periode die Rahmenvereinbarung 'Hoffnung, Mut und Stolz' in ein endgültiges Koalitionsprogramm einarbeiten.
Quelle: Solar Magazin, Edwin van Gastel
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